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Das Erstgespräch

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Das Angebot an Lehrstellen oder Praktikumsplätzen ist in der Schweiz gross. 250 Berufe stehen zur Auswahl. Einige Firmen können ihre offenen Lehrstellen nicht besetzen. Trotzdem finden viele Jugendliche nach der obligatorischen Schulzeit aufgrund schulischer Leistungen, gesundheitlicher oder persönlicher Probleme keinen geeigneten Lehrbetrieb und keine Arbeit, oder sie haben ihre Berufslehre abgebrochen. Hier setzt die Beratungsstelle Jugend und Beruf (BJB) an: Sie begleitet die Jugendlichen und verhilft ihnen zu Schnupperlehren, Praktika und Lehrstellen.









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Blättern Sie durch die 24 Seiten umfassende Reportage über die Arbeit auf der Beratungsstelle Jugend und Beruf (BJB) in Emmenbrücke, einer schweizweit einmaligen Institution. Die darin enthaltenen Videos haben eine Gesamtlänge von 16 Minuten. Sie können über die untenstehenden Links auch direkt in ein Kapitel navigieren.  
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Kapitel 1: Das Erstgespräch

BJB-Berater Bruno Birrer erklärt Ilenia Ciriolo und ihrer Mutter Patrizia Ciriolo die Möglichkeiten der BJB.

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Ilenia Ciriolo

Berufswunsch: Köchin

Sekundarschule Niveau C mit den Wahlfächern Musik, Informatik, Englisch und Mathematik

Zwei Schnupperlehren als Fachfrau Betreuung (FaBe) mit Kindern sowie als Detailhandelsfachfrau

Hobbys: Bewegung mit den eigenen Hunden, Tanzen, Volleyball

Auf Lehrstellensuche seit fünf Monaten 







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«Die Jugendlichen melden sich beim Arbeitsamt der Wohngemeinde an. Das Dossier wird an die BJB weitergeleitet, und die Beraterinnen und Berater laden innerhalb von 15 Tagen zu einem Erstgespräch ein», sagt BJB-Berater Bruno Birrer. Er beurteilt beim ersten Treffen das Bewerbungsdossier der Stellensuchenden, nimmt den Berufswunsch auf, fragt nach Bewerbungsbemühungen, gibt Ratschläge zum Stellenmarkt und erklärt, welche Unterlagen eingereicht werden müssen.

Für Ilenia Ciriolo stehen nun verschiedene Wege offen: Der Fokus liegt auf ihrem Traumberuf als Köchin. Sie bewirbt sich in Restaurants oder Kantinen für ein Praktikum in einer Küche, mit der Option einer anschliessenden zweijährigen Lehre als Küchenangestellte mit Berufsattest. Bruno Birrer unterstützt sie dabei, die notwendigen Kontakte zu knüpfen, und dient bei Anfragen potenzieller Arbeitgeber auch als Referenzperson.

Ilenia Ciriolo kann bei Bedarf auch Schnupperlehren in anderen Berufssparten absolvieren. Das hilft ihr, die Berufswahl möglichst für sie passend zu treffen. Zur Auswahl stehen zweijährige Lehren mit eidgenössischem Berufsattest oder dreijährige Lehren mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis, beispielsweise in Gesundheitsberufen, in der Logistik, im Detailhandel oder in handwerklichen Berufen.









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Wer nicht direkt eine Lehrstelle findet, kann ein sogenanntes Motivationssemester absolvieren. Dort werden die Jugendlichen in der Persönlichkeitsentwicklung unterstützt und mit der Arbeitswelt vertraut gemacht. Die BJB pflegt ein Netzwerk mit mehr als 500 Firmen aus verschiedensten Branchen. Ein Praktikum in einem Lehrbetrieb dauert meist zwei bis sechs Monate. In der festen Tagesstruktur lernen die Jugendlichen den Berufsalltag kennen. Am wöchentlichen Bildungstag in einer spezialisierten Institution des Kantons werden sowohl schulische Defizite angegangen wie auch Bewerbungsdossiers überarbeitet. Im Zentrum stehen die Fächer Deutsch, Mathematik und Allgemeinbildung.

Die Motivationssemester (SEMO) wurden bereits 1994 ins Leben gerufen. Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO definiert die Rahmenbedingungen. Finanziert wird das Angebot durch die Arbeitslosenkasse (ALK). Stand August 2017 laufen in der gesamten Schweiz 75 Programme.









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Kapitel 1: Das Erstgespräch

BJB-Berater Bruno Birrer spricht mit Ilenia Ciriolo und ihrer Mutter Patrizia Ciriolo über das Bewerbungsdossier und das weitere Vorgehen in der BJB.

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Die Lehrstellensuche

Sechs Beraterinnen und Berater arbeiten in der BJB, angegliedert an das RAV Emmen und für den gesamten Kanton Luzern zuständig. Rund 250 Jugendliche im Alter von 15 bis 23 Jahren sind jeweils in der BJB angemeldet, erhalten alle drei bis sechs Wochen eine auf sie zugeschnittene Beratung, üben Vorstellungsgespräche und erstellen ein aussagekräftiges Bewerbungsdossier. Persönliche Defizite werden thematisiert.

In Schnupperlehren sollen die Jugendlichen herausfinden, welchen beruflichen Weg sie einschlagen wollen, wo ihr grösstes Potenzial liegt. Die ersten Erfahrungen in der Berufswelt stärken auch das Selbstvertrauen.

Nicht immer führt der Weg der Jugendlichen direkt über eine Lehre oder ein Praktikum. Als Motivationssemester bezeichnet die BJB den Einsatz in einer sogenannten «arbeitsmarktlichen Massnahme», vom Kanton finanzierten Einrichtungen, um Stellensuchenden eine Perspektive zu geben. Als solche bietet «Dreipunkt» den Jugendlichen berufliche Einblicke in die Sparten Küche, Büro, Holzverarbeitung und Garten. Der Anbieter in Luzern hat seit 2006 bereits über 1600 Jugendliche beim Start ins Berufsleben begleitet.










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Kapitel 2: Die Lehrstellensuche

BJB-Beraterin Lilo Schwarz begleitet Jugendliche auf dem Weg zur passenden Lehrstelle oder zum Praktikum.

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Ayse Oktay

Berufswunsch: Büroassistentin

Sekundarschule Niveau C bis 2016 mit den Wahlfächern Informatik, Englisch, Tastaturschreiben und technisches Zeichnen

Schnupperlehre als Informatikpraktikerin 2015
Schnupperlehre als Detailhandelsfachfrau 2015
Viermonatiges Praktikum als Logistikerin 2016
Schnupperlehre als Fotofachfrau 2017
Praktikum als Büroassistentin 2017

Hobbys: Musik hören, Fotografie, Lesen, Computer

Auf Lehrstellensuche seit fünfzehn Monaten








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Kapitel 2: Die Lehrstellensuche

Lilo Schwarz und Ayse Oktay sprechen über die Absagen bei der Lehrstellensuche.

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Während der Folgegespräche werden die Eltern seltener direkt in den Prozess miteinbezogen, ausser bei besonderen Problemstellungen. «Manchmal sind wir froh, wenn die Eltern bei den Gesprächen mitwirken. Auch sie müssen Verantwortung übernehmen und ihre Kinder begleiten», sagt die Beraterin Lilo Schwarz.


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Kapitel 2: Die Lehrstellensuche

BJB-Leiter Bruno Wespi über das einzige auf Jugendliche spezialisierte RAV in der Schweiz.

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Während des rund drei Stunden dauernden Infomoduls informieren die BJB-Beratenden die Jugendlichen meist kurz nach dem Erstgespräch über ihre Rechte und Pflichten. «Sie erhalten Informationen, wann sie wo welche Dokumente wie beispielsweise die Liste mit den Arbeitsbemühungen abgeben und wie diese Papiere ausgefüllt sein müssen», erklärt BJB-Berater Ruedi Ernst. Die Schulabgängerinnen und -abgänger werden von der BJB in Kleingruppen von sechs bis zwölf Personen zum Infomodul eingeladen.

Die Jugendlichen müssen verschiedene Dokumente mitbringen, von der Wohnsitzbestätigung über die Schulzeugnisse, allfällige Arbeitgeberbescheinigungen und Lohnausweise bis hin zu Kontoangaben. Dann entscheidet die Arbeitslosenkasse, ob oder ab wann ein Anspruch auf Taggelder besteht. Wer an einem Programm teilnimmt, erhält eine finanzielle Unterstützung.

Nach dem formellen Teil drehen sich die Fragen der Jugendlichen um die Lehrstellensuche: Was gehört in ein Dossier? Wie werden der Bewerbungsbrief und der Lebenslauf verfasst? «Neben den Sachinformationen ist das Infomodul oftmals ein Motivationskick, der den Jugendlichen Perspektiven aufzeigt und wichtige Impulse gibt», betont Ruedi Ernst.  











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Kapitel 2: Die Lehrstellensuche

Für Beraterin Lilo Schwarz ist Vertrauen wichtig, und sie wünscht sich motivierte Jugendliche mit Eigeninitiative.

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Seit ihrer Gründung im Jahr 2005 hat die BJB rund 6000 Jugendliche begleitet und beraten, die durchschnittlich ein Jahr beim RAV gemeldet waren. Zwei Drittel sind Schweizer Staatsangehörige. Jugendliche ausländischer Herkunft haben ihre Wurzeln meist in Serbien, dem Kosovo, in Italien, Portugal, Deutschland oder der Türkei.


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Die Berufslehre

Rund 200 Lehrbetriebe nehmen regelmässig von der BJB vermittelte Jugendliche in Schnupperlehren, Praktika und Berufslehren mit Attest auf. Einer davon ist die Bio-Genusskäserei in Ruswil. Vincenzo Coscarelli wurde eher zufällig auf diesen Beruf aufmerksam. Einer seiner Kollegen hat von seiner sinnstiftenden Arbeit als Milchpraktiker in einer Emmentaler Grosskäserei erzählt. Mit Hilfe seiner BJB-Beraterin hat sich der 17-jährige Vincenzo bei Georg Hofstetter um eine Schnupperlehre im Spezialitätenbetrieb beworben. Den Lehrvertrag hat er zweieinhalb Monate nach Ende seiner regulären Schulzeit unterschrieben.








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Kapitel 3: Die Berufslehre

Dank dem Beziehungsnetz von BJB-Beraterin Barbara Joshi kam Vincenzo Coscarelli schnell zu einer Lehrstelle.

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Vincenzo Coscarelli

Traumberuf: Logistiker
 
Sekundarschule Niveau C bis 2017 mit den Wahlfächern Englisch, Informatik, Hauswirtschaft und Technisches Gestalten

2015 dreitägige Schnupperlehre als Logistiker
2016 zweitägige Schnupperlehre als Logistiker
August 2017 zweitägige Schnupperlehre als Milchpraktiker
Seit September 2017 zweijährige Lehre als Milchpraktiker mit eidgenössischem Berufsattest

Hobbys: Ausgang mit Kollegen und Musik hören

«Ich habe mir vorgenommen, die zweijährige Lehre zum Milchpraktiker mit Berufsattest abzuschliessen und anschliessend die Ausbildung zum Milchtechnologen mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis zu absolvieren. Später wechsle ich vielleicht den Beruf und mache noch eine andere Lehre.»

Die BJB hat ihm geholfen, die Bewerbungen zu verfassen, und gab ihm kompetent Auskunft zu den verschiedenen Richtungen der Berufswahl.









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Kapitel 3: Die Berufslehre

Lehrmeister Georg Hofstetter hat in seinem Betrieb in Ruswil bereits 18 Jugendliche zu Milchpraktikern und Milchtechnologen ausgebildet.

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Georg Hofstetter entwickelt seine Spezialitätenprodukte, platziert diese auf dem Markt, erst dann kauft er die Milch ein und produziert den Käse im Auftrag des Händlers – ein erfolgreiches Geschäftsmodell. Einst wurde in der Käserei in Ruswil Emmentalerkäse hergestellt. «Heute verarbeiten wir mehr Milch als zu den bislang besten Zeiten, die dieser Betrieb erlebt hat», sagt Georg Hofstetter stolz. Die Genusskäserei nimmt Biomilch von Kuh, Büffel, Ziege und Schaf entgegen und produziert daraus Weich-, Halbhart- und Hartkäse.

Der Käsereibetrieb hat einen Stellenetat von 350 Prozent. Im Bedarfsfall kann Georg Hofstetter auf zwei Teilzeitangestellte zurückgreifen. Die Zusammenarbeit mit der BJB ist für ihn wertvoll: «Wir finden in dieser Branche nur schwer gutes Personal. Viele Leute haben ein falsches Bild von unserem Beruf, der sich in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren extrem verändert hat. Erst nach dem Einblick vor Ort in der Käserei entschieden sich mehrere Jugendliche, sich zum Milchpraktiker oder Milchtechnologen ausbilden zu lassen.»










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Kapitel 3: Die Berufslehre

Vincenzo Coscarelli absolviert bei der Bio-Genusskäserei in Ruswil eine zweijährige Ausbildung zum Milchpraktiker mit eidgenössischem Berufsattest.

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Weiterführende Links:
Beratungsstelle Jugend und Beruf (BJB)
https://wira.lu.ch/abteilungen/arbeitsmarkt/am_bjb

Stiftung Dreipunkt, SEMO Jobhouse, Werkstätten und Lehrbetriebsverbund
https://dreipunkt-lu.ch

SEMO Lehrvorbereitung FuturX www.futurx.ch
Beratungs- und Informationszentrum für Bildung und Beruf (BIZ)
https://beruf.lu.ch/biz




Impressum
Dienststelle Wirtschaft und Arbeit (wira)
RAV
Beratungsstelle Jugend und Beruf (BJB)
Gerliswilstrasse 17
6021 Emmenbrücke
Telefon: 041 228 32 00
https://wira.lu.ch/abteilungen/arbeitsmarkt/am_bjb

Konzept der multimedialen Reportage,
Film, Fotografie, Text:
Robert Hansen, FAU – Fokus Arbeit Umfeld,
«der arbeitsmarkt»

© BJB Dezember 2017



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